Die Geschichte der „SS Spener“

 
Die „Spener“ wurde als Lotsenboot auf der Werft Nils Eriksen Narvik in Risör, welcher für seine guten Lotsenboote bekannt war, im Jahre 1897 gebaut. 

 

Erster Besitzer war Edvard Edvardson  aus Kleven in Mandal in der Zeit von 1897 bis 1926. Er ließ das Boot für sich als Lotse bauen. Der Kaufpreis betrug 3000.- NOK wobei sich der König am Kaufpreis beteiligte, da es das erste Lotsenboot an der Norwegischen Westküste war.

Es gab 5 Lotsen an der norwegischen Westküste, die jeder ein eigenes Boot besassen. 1923 wurde dies umorganisiert und die 5 Lotesen teilten sich nur noch zwei Boote. So wurde die "Spener" 1926 verkauft.

Im Museum von Mandal können heute noch die Medaillien des norwegischen Königs sowie der Englischen Königin besichtigt werden, die Edwardsen für seine Verdienste um die Rettung Schiffbrüchiger vor der Küste bekam.  Seine Nachfahren erzählen noch heute, dass der damals 15jährige Sohn bei Lotseneinsätzen des Vaters die Spenner alleine zurück in den heimatlichen Hafen gesegelt hat.

Im Jahr 1926 wurde die „Spener“ nach Tananger verkauft. Aus Tananger gibt es Informationen über einen Kapitän, der den Lotsenkutter aus Risør 1926 kaufte im Jahr 1930 wieder verkaufte. In wessen Besitz das Schiff zwischen 1930 und 1933 war ist nicht dokumentiert.

Ab 1933 war das Boot auf Bømlo (1933-1952): Speners Besitzer auf Bømlo war Engel Endresen Holme, wohnhaft in Holme, westlich von Bømlo. Er kaufte das Schiff 1933 aus dem Süden, wo es als Lotsenboot eingesetzt war. Es hatte keinen Motor und keine Steuerhaus. Er verwendete es so zum Garnelenfang mit Schleppnetz, der Rumpf war seinerzeit grau bemalt. Es wurde in der Fischerei-Registrierung mit der Nummer H 67 BO geführt. Holme montierte einen 15 PS Neptun Halbdiesel. Im Jahr 1937 starb Engel an Tuberkulose im Sanatorium in Jondål, aber wahrscheinlich verkaufte er das Boot vorher um 1936 bis 1937.

 

Besitzer von 1936/1937 war das Trio Johan Knutsen, Anfinnsdatter Vestvikvågen und Ole Thomsen Varland. Die „Spenner“ war in dieser Zeit auf Kalavåg.

1943 wurde ein neuer Motor, ein Scania mit 20 PS, eingebaut. Dieser Motor war zuvor in Nesøy gewesen. „Spenner“ wurde in der Heringsfischerei verwendet und wahrscheinlich 1952 stillgelegt.

 

In den Jahren 1978-1980 wurde die „Spener“ in der Werft von H.Gregersen, Risør, zu dieser Zeit im Besitz von Fredrik S. Michelete. Bærum, restauriert. Es wurden eine neue Außenhaut,  ein neues Deck, eine neue Kabine, eine neue Rigg-Anlage (Entwurf Jeppe Jul Nielsen, 1977 http://home.online.no/~jeppejul/Jeppe_Jul_Nielsen_Konstruksjoner.html) eingebaut und die meisten Spanten unter Deck ersetzt. Es wurden dabei zusätzliche, neue Spanten neben den alten eingezogen. Als Motor wurde ein Mercedes OM 352 mit 6,0l Hubraum und 130PS Leistung eingebaut.

 

Das Boot ist sehr solide in ausschließlich traditioneller Bauweise gebaut. Neue Segel wurden nach den Plänen von Jeppe Jul Nielsen im Jahr 1996 angefertigt.

 

Alle Seile wurden 2013 durch neue, geteerte Manilahanfseile ersetzt. Außerdem sind beide Masten heruntergenommen und neu eingerichtet worden.
 
Siehe auch „Spenner“ auf Kiwi Promo vom Sommer 2013 hier:  http://kiwi.no/Om-KIWI/Reklamefilmer/Tina-pa-seilbat---bakomfilm/

Soni & Anna Honegger

 

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